
Er, der sehnsuchtsvoll Begehrende, mit dem Blut des Südens in den Adern, sie, die Klare, Nüchterne und vielfach Engagierte. Dazwischen viel Alltag, fast 30 Jahre Ehe, drei Kinder, eingeschliffene Gewohnheiten. Beide haben mittlerweile die 50 überschritten. Darunter leidet die Liebe. Die erotische Spannung ist aus dem Leben gewichen. Gegenseitige, oft unartikulierte Erwartungen blockieren einen offenen Umgang miteinander.
Im Schreiben spürt Giovanni seinen Gefühlen nach und sucht einen Weg, seine Liebe neu zu finden. In einer poetischen Sprache voll Sehnsucht und Erotik, die bei aller Deutlichkeit der Bilder nie ins Vulgäre abgleitet und streckenweise an mittelalterliche Minnelieder erinnert, singt er von Lust und Ekstase, enttäuschten Erwartungen und unerfüllten Sehnsüchten. Dazwischen fließen erotische Traumfantasien und Reflexionen über eine nicht immer einfache Beziehung in seine Gedichte.
Auch weil beide wissen, dass sie mit diesen Erfahrungen nicht allein dastehen, entscheiden sie, dass Giovanni seine Texte, die er für seine geliebte Frau geschrieben hat, veröffentlichen soll. Für ihn wird die Poesie zum Weg, seine Gefühle gegenüber seiner Geliebten in Worte zu fassen, die er in der Alltagssprache nicht findet. Denn eines hat ihm dieser Lernprozess auch klar gemacht: Er liebt sie, sein Mädchen, die Liebste, die Süße, die schöne Frouwe immer noch – oder vielleicht auch wieder neu – und glaubt an die Zukunft dieser Beziehung, auch wenn es nicht ohne Bereitschaft zur Veränderung auf beiden Seiten geht.
Lyrik für Menschen, die sich nach einer tiefen Einheit von Liebe und Erotik sehnen und auch nach langen Jahren in Beziehung noch offen sind für die Sinnlichkeit des Augenblicks – anregend in vielerlei Hinsicht.
Gedanken und Worte
die auf den Lippen zerfließen
wie der Tau
aus dem Honigmund
meiner Süßen
