Band 4: min minne dir

Im vierten Band von Giovannis Minnepoesie wird es mittelalterlich. Da tummeln sich Ritter, Drachen und Prinzessinnen, heiße Turniere werden ausgefochten und der Turm muss manchem Ansturm standhalten. Doch auch die Sehnsucht nach der unerreichbaren Schönen, deren Herz so ferne scheint, kommt nicht zu kurz. Zeitlose Minnepoesie – zwischendurch auch in Mittelhochdeutsch – von einem sehnsuchtsvoll …

Ein flüchtiger Kuss

Fragte man Giovanni, was beinahe zum Exitus ihrer Liebesbeziehung geführt hätte, würde er wahrscheinlich sagen: Die Gewöhnung und dass wir unsere Liebe dem Zufall überlassen haben. Oder anders ausgedrückt: das Fehlen von Ritualen und Fantasie. Nicht nur die Liebe, aber sie besonders, braucht beides. Sie hatten sie vergessen im Getriebe des Alltags, die ganz kleinen …

Ist es Liebe?

Unter den vielen Fragen, die sich vor Giovanni auftürmen, ist auch die ganz grundsätzliche nach der Liebe. Gibt es Liebe überhaupt? Ist sie mehr als nur Gefühl, mehr als nur ein chemischer Mix aus Endorphinen und Dopaminen? Ist Liebe vergänglich oder hat sie einen Wert, der die Zeit überschreitet, ist sie von ihrem Wesen her …

Frisch verliebt

Das Schreiben und die Erinnerungen an die wundervollen Momente, die sie schon miteinander erlebt haben, rufen nicht nur seine Sehnsucht wach, sondern machen Giovanni auch klar: Er liebt sie, seine schöne Vrouwe, sein Mädchen, seine Geliebte, immer noch. Und er weiß, dass auch er seinen Anteil daran hat, dass sich ihre Beziehung nicht nur harmonisch …

Alles an mir sehnt sich nach dir

Das tiefe Sehnen kommt zwar aus dem Herzen, doch es bleibt nicht dort, wird körperlich und sinnlich, fährt in alle Sinne. Alles, was sich öffnen, weiten, dehnen, strecken kann, richtet sich auf sie, der all sein Sehnen gilt.

Belästigung

Ja, es ist nicht ihre Welt, dieses Denken und Fühlen in erotisch sinnlichen Worten und Bildern. Doch steckt's in ihm ein Leben lang, auch von ihm selbst lange verdrängt und abgeschoben in die Nächte seiner Einsamkeit. Nun endlich hat er es erkannt, das Naheliegende. Es ist doch Seines, ist er selbst. Nun will es auch heraus.

So naheliegend

Als sie dann in sein Leben trat, jung, weiblich, duftend, mit leuchtenden Augen und großem Interesse an allem, was Giovanni dachte und tat, da fühlte er sich endlich ganz. Doch erst jetzt, fast dreißig Jahre später, fällt es ihm wie Schuppen von den Augen, was doch die ganze Zeit so naheliegend war.