Giovanni hatte schon immer eine blühende erotische Fantasie und schlüpfrige Assoziationen gehabt. Das Dichten, das Suchen nach poetischen Bildern für das, was da mit ihm und zwischen ihnen geschieht, weckt in ihm eine neue Sensibilität für die Erotik des Alltags.
Etwas Fantasie könnte durchaus auch dem Liebesleben neue Perspektiven geben. Einmal bat er sie: „Spiele mir doch bitte wieder einmal auf meiner Flöte.“ Sie sah ihn verständnislos und fragend an. Als er es ihr in Alltagssprache übersetzte, fragte sie erstaunt: „Nennt man das so?“ Giovanni nennt es so.
Spiele mir auf meiner Flöte
eine süße Melodei
spiele bis zur Morgenröte
spiele meine Seele frei
Auch ich kann nicht nur immer geben
heute bin ich leer und müd
spiele, bitte, um mein Leben
bis die Knospe wieder blüht
Morgen will ich es dir danken
und will deinen Hunger stillen
morgen will ich Rosen ranken
und dein Bett mit Blüten füllen
…
Giovanni Vandani, Spiele mir auf meiner Flöte (gekürzt)
aus: Spiele mir auf meiner Flöte (2021)